FC Rhüden macht es unserer Ersten schwer

4:2 Sieg aber letztlich völlig verdient

Im Vorfeld hat wohl jeder mit einer klaren Sache zu Gunsten des FC Seesen gerechnet. Im vorgezogenen Punktspiel des FC Seesen gegen den benachbarten FC Rhüden gingen die Kernstädter zumindest als Favorit in die Partie. Was die Rhüdener bei typisch norddeutschem Urlaubswetter allerdings zeigten, war aller Ehren wert. Sie machten es den Seesener sehr schwer und zeigten kämpferisch eine vorbildliche Leistung. Zudem hatten sie mit Altmeister Jochen Warnecke einen ganz starken Rückhalt im Kasten, der Seesener Chancen reihenweise zu Nichte machte. Am Ende setzen sich aber die Favoriten trotzdem verdient mit 4:2 durch. Dabei hätte es sich der FC Seesen durchaus leichter machen können. Bei besserer Chancenverwertung wäre sicher auch ein Kantersieg möglich gewesen.

Die ersten Chancen von Alexander Bause (3.) und Lennart Knorre (8.)  vereitelte Jochen Warnecke gekonnt. Und auch in der 10. Minute lenkte er einen Loske-Knaller sehenswert zur Ecke. Aus dieser Ecke entstand allerdings die Führung der Gastgeber. Jihad Badawi brachte die Ecke herein und Massimo Röttger stellte seine Kopfballstärke unter Beweis und vollstreckte am kurzen Pfosten.  Kurz danach schickte Kaua Rocha Niklas Loske steil, frei im Strafraum legte er uneigennützig quer auf Jihad Badawi, leider streifte das Leder nur den Außenpfosten. Auch Lennart Knorre, der kraftvoll in den Strafraum eindrang, hatte nicht genügend Zielwasser getrunken, sein Schuss war zu zentral um Warnecke zu überwinden. Die Seesener rauften sich gefühlt im Minutentakt die Haare, weil auch Daniel Schulz aus bester Position am glänzenden Warnecke scheiterte. In der 25. Minute dann endlich das 2:0. Lennart Knorre umkurvte mal wieder mehrere Verteidiger und spielte im genau richtigen Moment zu Kaua Rocha der völlig freistehend abschließen konnte. Die Rhüdener hatten dann in der 32. Minute ihre bis dahin einzige Torchance, aber die hatte es in sich. Luca Rademacher versuchte einen Freistoß aus gut 30 Meter direkt zu versenken, doch Noel de Rosa im Seesener Tor fischte das Leder gerade noch aus dem Winkel. Auf der Gegenseite behielt einmal mehr Jochen Warnecke gegen Bause und Badawi die Oberhand. Kurz vor der Pause sorgte dann der Schiri für etwas Verwirrung. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld entschied er auf Freistoß für die Seesener. Ein Rhüdener Spieler verletzte sich dabei und musste kurz behandelt werden. Als die Seesener dann den Freistoß ausführen wollte, zückte er plötzlich die gelbe Karte für Bause und zeigte in die andere Richtung. Die Konfusion und Unordnung bei den Seesenern, nutzten die Rhüdener geschickt aus, denn der Freistoß landete auf dem Kopf von Justin Ribbe, der zum schmeichelhaften 2:1 einnickte. Damit ging es in die Pause zum Trocknen. Nach der Pause schafften es die Rhüdener noch besser die Räume vor dem eigenen 16er dicht zu machen und die Chancen der Seesener wurde seltener. Ausgangspunkt für das 3:1 war wieder einmal der überragende Warnecke. Einen klasse Schuss von Daniel Schulz lenkte er zu einer der vielen Ecken. Schnell ausgeführt fand Lennart Knorre den Kopf von Massimo Röttger der wieder relativ ungehindert am kurzen Pfosten einköpfen konnte. Eigentlich sollte der Treffer Sicherheit ins FC-Spiel bringen, doch die mangelhafte Chancenauswertung setzte sich fort. Zudem haderte man in der Folge auch mit der ein oder anderen Schiri-Entscheidung. In der 75. Minute konnte Warnecke einen Schulz-Schuss aus kurzer Distanz nur nach vorn schräg vorn abklatschen und Lennart Knorre konnte den Abpraller verwerten, doch der Schiri erkannte hier (wohl als Einziger) eine Abseitsposition. Direkt danach warteten die Seesener auf der Gegenseite auf den Pfiff des Schiris, nachdem Yassin Mekadmi hart angegangen wurde und den Ball an Bucaj verlor. Der Pfiff blieb allerdings aus und so konnte Bucaj das viel umjubelte 3:2 erzielen. Nun glaubten wohl viele an ein kleines Fussballwunder, doch die Rhüdener schafften es nicht mehr sich eine Torchance zu erarbeiten. Stattdessen schaffte der FC Seesen noch das 4:2. Erst fand ein Bause Tor wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung, aber in der Nachspielzeit entschied der Schiri auf Handelfmeter nachdem Matheus Rocha einem Rhüdener aus kurzer Distanz an den ausgestreckten Arm schoss. Wie auch in der Bundesliga gab es hierbei natürlich Diskussionen und es gab gute Argumente für und gegen einen „Elfer“, aber letztlich blieb der Schiri natürlich bei seiner Entscheidung und Matheus Rocha vollstreckte sicher zum 4:2 Endstand.

Am Ende steht ein FC-Sieg, den man gern unter Arbeitssieg verbucht und wichtig sind natürlich im Endeffekt nur die drei Punkte. Aber nun hat auch der letzte Seesener gesehen, dass der angepeilte Aufstieg sicher kein Selbstläufer ist.