FC belohnt sich für moralische Topleistung

Ezdan Defli erlöst sein Team in der 92. Minute - Sieg im Elfmeterschießen

Am Sonntag hatte der FC Seesen zur Überraschung aller ein Heimspiel. Der Gegner aus Lichtenberg bat um Tausch des Heimrechts, weil der Rasenplatz in Salzgitter sich von den Regengüssen der Vergangenheit noch nicht vollständig erholt hatte. So stieg die erste Pokalrunde also auf dem Seesener Kunstrasenplatz. Beide Kontrahenten gingen vorsichtig in die Partie, kannte man sich doch gar nicht und auf dem Papier war man ungefähr gleichwertig einzuschätzen. Nach gut zehn Minuten kam die Partie dann langsam in Fahrt und der FC hatte die erste Großchance. Domenic Stein spielte einen schönen Doppelpass mit Khodor Badawi und tauchte frei vom Keeper der Gäste auf, leider war der Schuss nicht platziert genug und so konnte der Keeper klären. Der MTV Lichtenberg versuchte immer wieder den FC mit frühem Pressing unter Druck zu setzen. Dies gelang in der 13. Minute auch und der MTVer Winterfeld konnte eine zu kurze Abwehr per Direktabnahme zur 1:0 Führung für seine Farben nutzen. Den Ausgleich hatte Tristan Beissert dann in der 18. Minute auf dem Fuß, aber nach Querpass von Domenic Stein fehlten dem „Langen“ wenige Zentimeter. Ebenfalls ein paar Zentimeter fehlten Domenic Martinez als er seinen Kopfball nach präziser Flanke von Lennert Möhlenbrock nicht genug drücken konnte. Und auch Domenic Stein verfehlte freistehend mit seinem Kopfball das MTV-Gehäuse. Mit der knappen Gästeführung wurden dann die Seiten gewechselt. Der Gast verlegte sich in der Halbzeit noch mehr auf das verwalten des Ergebnisses und presste nicht mehr so aggressiv wie noch im ersten Durchgang. Dadurch bekam der FC immer mehr Oberwasser und kam zu guten Chancen. Erneut war der agile Domenic Stein Vorbereiter, diesmal legte er auf Ezdan Defli ab, doch auch er fand seinen Meister im Lichtenberger Keeper. Kurz danach erneut eine Kopfballchance für Stein, doch wieder ging das Leder knapp drüber. Glück dann für den FC: ein als Flanke gedachter Freistoß wurde lang und länger und klatschte schließlich an die Latte – durchatmen. In der 59. Minute ein super FC-Konter. Ezdan Defli klaute dem Gegner den Ball, spielte schnell auf Lennert Möhlenbrock, dessen erneut präzise Flanke bei Domenic Stein landete. Doch wieder hatte der FC-Goalgetter kein Glück, das Leder klatschte nur an die Latte. Man merkte dem FC-Team aber deutlich an, dass sie dieses Spiel noch nicht aufgegeben haben. Immer wieder ackerten sie aufopferungsvoll und ließen nicht locker. Alan Mrad und Ezdan Defli scheiterten aber wieder bei ihren Torversuchen. Auch der erneut aufgerückte Innenverteidiger Tristan Beissert schaffte es nicht den Ball am Keeper vorbeizuspitzeln(70.). Die Zeit lief dem FC langsam davon und mit zunehmender Spieldauer lockerte der FC die Abwehr. So kam der Gast in der letzten Viertelstunde noch zu 2-3 guten Chancen. Die beste vereitelte Engin Cankur meisterhaft in der 85. Minute mit einem sehenswerten Reflex. Auf der anderen Seite scheiterte Domenic Stein einmal mehr am Gebälk. Nach scharfer Freistoßflanke von Jan Bebenroth  prallte das Leder von der Unterkante der Latte genau auf die Torlinie und die gute Schiedsrichterin Clarissa Fäseler lies völlig zurecht weiterspielen, es war wie verhext. Dann kam die Nachspielzeit. Der Gast igelte sich weiterhin hinten ein und wollte mit allen Mitteln das Ergebnis ins Ziel retten. In der 92.Minute dann aber doch noch die Erlösung für den FC. Ein langer Ball segelte in den MTV-Strafraum und Domenic Stein schirmte das Leder gekonnt ab. Er sah dann den besser postierten Ezdan Defli an der Strafraumkante und bediente ihn mustergültig, Defli hielt einfach drauf und vollstreckte ähnlich schön wie der MTVer Winterfeld in der ersten Halbzeit.  Mit Karacho flog der Ball ins obere Eck, da war der gute MTV-Keeper absolut machtlos. So musste also das Elfmeterschießen herhalten um den Sieger zu ermitteln.  Und es ging gut los für den FC, denn gleich der erste Lichtenberger Schütze jagte das Leder über den Querbalken. Danach trafen Domenic Martinez, Daniel Schulz und Jan Bebenroth, wobei Martinez und Bebenroth schon ein wenig Glück hatten, denn an beiden „Elfern“ war der Keeper mit den Fingerspitzen dran. Auch die beiden nächsten Gästeschützen waren erfolgreich. Der vierte scheiterte aber am Querbalken. Alan Mrad machte es ihm aber nach und donnerte das Leder ebenfalls ans Gebälk. Da der MTV mit seinem letzten Schützen erneut ausgleichen konnte, lag die ganze Verantwortung auf den Schultern von Ozan Kapici. Der Seesener Routinier zeigte schließlich seine ganze Klasse und versenkte den Ball im oberen Kreuzeck. Die Freude war im Seesener Lager natürlich riesig und man freut sich nun auf die nächste Pokalrunde.