FC Seesen verliert auswärts in Bad Harzburg

Mit "letztem Aufgebot" 2:1 unterlegen

FC-Coach Kai Möhlenbrock war am Sonntag nicht zu beneiden. In der Vorwoche standen ihm schon nur 13 Spieler zur Verfügung und die Situation verschärfte sich sogar noch. Mit gerade elf Spielern musste er die Reise nach Bad Harzburg antreten. Besonders der erneute Ausfall von Stammkeeper Ali Salmann wiegte schwer, zumal auch Ben Chromik diesmal nicht zur Verfügung stand. So musste Joost Bakker, eigentlich ein defensiver Mittelfeldspieler, trotz Erkältung ins Tor. Aber der FC nahm es wie es war und wollte unbedingt trotz der schlechten Voraussetzungen etwas mitnehmen. Nach anfänglicher Abtastphase und zwei Fernschüssen seitens der TSG war es Amel Badic der die FC-Führung erzielte. Nach feinem Pass von Marcel Falk, war Alan Mrad auf dem rechten Flügel frei und legte gekonnt auf Badic in der Mitte ab, der setzte sich im Zweikampf durch und lenkte das Leder aus kurzer Distanz ins Tor. Der Ausgleich fiel allerdings postwendend und ziemlich kurios. Die Seesener waren mit jubeln scheinbar noch nicht fertig als der Schiri das Spiel per Pfiff fortsetzte. Der Goalgetter der TSG-Reserve Kai Müller fackelte jedenfalls nicht lange und schoss direkt vom Anstoßpunkt über den verdutzten Bakker hinweg ins Tor – ein sehenswertes Tor! In der 22. Minute verletzte sich auch noch Domenic Martinez, da aber noch kein Auswechselspieler zur Verfügung stand, versuchte er weiterzuspielen, ging dann aber nach ein paar Minuten vom Platz und der FC spielte zu zehnt weiter. Erst in der 41. Minute konnte der mittlerweile eingetroffene Moussa Omeirat seine Mannschaft wieder komplettieren. Nach dem Ausgleich blieb der Gastgeber das etwas gefährlichere Team. Bei einem Freistoß zielte der Harzburger Richard Vollbrecht noch um Zentimeter vorbei, doch in der 35. Minute vollendete er einen Alleingang zum 2:1 für seine Farben.  Mit der knappen Führung der Hausherren wurden dann die Seiten gewechselt. Dem FC merkte man mit Beginn der zweiten Hälfte an, dass sie sich hier noch nicht geschlagen geben wollten. Das Spiel verlagerte sich mehr und mehr in die Harzburger Hälfte. Leider war aber meistens am Strafraum Schluss. Am mangelnden Engagement lag es nicht, es fehlte nur meistens die letzte zündende Idee. Hier wurde schon deutlich wie schwer der Ausfall von FC-Goalgetter Alex Bause wiegt, er hätte sicher mit einer seiner gefürchteten Einzelaktionen die TSG-Abwehr vor größere Probleme stellen können. So hatte der Gastgeber, der sich nun völlig aufs Kontern konzentrierte, auch die klar besseren Torgelegenheiten. Zum Glück für den FC scheiterten Sie aber an Christian Barchmann der mittlerweile das FC-Tor hütete, oder die Abwehr bekam noch rechtzeitig Zugriff. So blieb die Partie spannend bis zum Schluss. In einer Phase in der der FC dann nah am Ausgleichstreffer war, ging Daniel Schulz energisch in einen Zweikampf. Er kam hier sicherlich eine Sekunde zu spät und traf seinen Gegenspieler, aber eine rote Karte dafür hatten die wenigsten erwartet. Der Schiri legte es aber als Attacke von hinten aus und zeigte den roten Karton. Nur kurz danach kam es am Harzburger Strafraum zu einem ähnlichen Foul, nur das hier klar zu erkennen war das der Harzburger Spieler nichts anderes wollte, als Alan Mrad daran zu hindern allein auf den Torwart zuzulaufen und ihm wild in die Beine trat. Hier forderte der Seesener Anhang natürlich auch „rot“, doch der Schiri beließ es bei „gelb“. Eine nur schwer nachzuvollziehende Entscheidung – natürlich nur aus Sicht der Seesener. Der fälligen Freistoß, getreten von FC-Kapitän Marcel Falk war zwar hart, aber zu zentral platziert und so konnte der Schlussmann per Faustabwehr klären. Bis zum Schluss kämpfte der FC aufopferungsvoll, doch der Ausgleich wollte einfach nicht mehr fallen. So war die Freude beim Gastgeber natürlich groß, sie konnten durch diesen Sieg schließlich den dritten Tabellenplatz erobern. Der FC hingegen, steht nach dem dritten Spiel ohne Sieg allmahlich gehörig unter Druck, denn der Abstand zum angepeilten vierten Tabellenplatz ist mittlerweile auf acht Zähler angewachsen.